Es bleibt heiß!
Klima als Herausforderung für Architekten
Nach dem diesjährigen Sommer, der auch Europa neue Hitzerekorde bescherte, zeigt sich einmal mehr: Vor allem in den Städten gilt es, für Abkühlung zu sorgen. Eine Herausforderung für Architekten und Raumplaner. Laut einer Studie der ETH Zürich müssen sich die Metropolen Europas in den nächsten 30 Jahren auf eine drastische Erwärmung einstellen. Im Sommer wird es demnach um 3,5 Grad wärmer, im Winter um 4,7 Grad. Das bedeutet, in London wird es so heiß wie heute in Madrid.
Weitreichendes Umdenken erforderlich
Um den Menschen in den Städten die Hitzewellen erträglicher zu machen, ist eine neue Herangehensweise angesagt, meinen Fachleute. Asphalt und Beton speichern Wärme – es bleibt also auch in der Nacht heiß. Daniel Fügenschuh, Bundesvorsitzender der Architekten Österreichs, sieht momentane architektonische Maßnahmen als richtig und wichtig an, glaubt aber, dass ein generelles Umdenken auf politischer Ebene notwendig ist: Dies betreffe zum einen die Reduktion des Autoverkehrs in den Städten und die Neuordnung der Raumplanung vor allem im ländlichen Raum. Zwar ist der Flächenverbrauch in Österreich zurückgegangen, liegt jedoch nach wie vor auf hohem Niveau. So das Umweltbundesamt. Wenn Grünland in Bauland umgewidmet wird – was etwa in der Schweiz schon lange nicht mehr möglich ist – muss man mit der Infrastruktur nachziehen. Durch den Straßenbau werden Oberflächen versiegelt, was nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch bedenklich ist. Flügenschuh plädiert daher für eine „qualitätsvolle Nachverdichtung“ im ländlichen Raum, eine effizientere Nutzung bereits bestehenden Baulands. Die Raumplanung soll auf Bundes- und Länderebene stattfinden, wie beispielsweise in Vorarlberg. In den Städten, wo die Erhitzung durch den Straßenverkehr das Hauptproblem darstellt, sollte sich die Stadtplanung auf kurze Wege zwischen Arbeitsplatz, Wohnort und genutzten Freizeitanlagen konzentrieren. Somit könnte man auf das Auto verzichten. Was her muss, ist eine Gesamtstrategie auf Basis einer Stadtklimaanalyse, so Stadtklimatologe Simon Tschannett: Das Wissen, von wo frische Luft in die Stadt strömt oder wo „Hitzeinseln“ entstehen, ermöglicht eine umsichtige Reaktion
Die richtige Architektur
In der Zwischenzeit müssen architektonische Lösungen her: Gesimse und Dachvorsprünge können als Schattenspender genutzt werden, begrünte Fassaden und Dächer verdunsten Wasser und verbrauchen dabei Energie – die entstehende Verdunstungskälte kühlt wiederum die Umgebung. Auch die Wahl der Bau- und Dämmmaterialien ist entscheidend. Für das Klima der Umgebung und in den Innenräumen. Was bei Neubauten gleich mitgedacht wird, kann bei älteren Gebäuden durch Nachrüstung umgesetzt werden. Mit Außenrollos und Fensterläden – oder am besten gleich mit dem passenden UNIGLAS® ISOLIERGLAS.
Glas im Einsatz für die Umwelt
Schon seit vielen Jahren ist Glas als expressiver Baustoff in der Architektur beliebt. Es erfüllt das Bedürfnis nach Weite, Licht und Luft. Gleichzeitig kann Glas als Ressourcenschoner dienen. Während großflächige Verglasungen noch in den 1980er-Jahren als „Energielöcher“ verpönt waren, sind sie heute wahre Energiehüter: Wände aus Isolierglas sind im Winter hochgradig effizient, während sie im Sommer vor der Sonnenhitze abschirmen. Mit der entsprechenden Oberflächengestaltung – mit Mustern oder Pünktchen bedruckt – oder durch den Einsatz von Farbfolien fungieren sie als Sonnenschutz. Der Wärmedurchlass ist beim heutigen 3-fach-Isolierglas stark verringert. Zudem kann Glas wiederverwertet werden. Bei der Glasproduktion wird etwa 30 Prozent eingeschmolzenes Altglas verwendet – im Materialkreislauf sorgt Glas demnach für ein gutes Umweltgewissen.
Grafik: Quelle Wiener Zeitung

