Stadtbibliothek Dornbirn

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Seit Anfang des Jahres hat Dornbirn eine neue Stadtbibliothek. Rund 8000 stilisierte Bücher an der Fassade deuten dezent auf den Inhalt dieses einladenden Bildungshauses hin.

Der ovale Pavillon ist als eigenständige, amorphe Form in den Park gesetzt und steht in starkem Kontrast zu den rechtwinkligen Bauten der Umgebung. An den bestehenden «Trampelpfad» erinnernd, durchquert der Zugangsweg das Gebäude, das dadurch zum öffentlichen Raum wird. Er führt direkt zum zweigeschoßigen, durch ein zentrales Atrium von Tageslicht durchfluteten Empfangsbereich. Der Freihandbereich ist auf den beiden Ebenen in freier Aufstellung rund um das Atrium organisiert. Über eine einläufige Treppe gelangt man ins Untergeschoß.

 

Ein Gitter aus 8.000 vorgefertigten Keramik-Elementen ist im Abstand von 70 cm vor die Glasfassade montiert. Vertikal und schräg angeordnet, erinnern die Ornamente an Bücher in Regalen. In der Nacht erzeugt das durch diese Art Sonnenschutz gefilterte Licht das Bild eines zum Park und zur Stadt hin offenen Raumes. Hinter dieser fixen Beschattung, die auch Energiekosten spart, liegt innen ein Kranz aus fächerartig angebrachten, raumhohen Holz-Aluminium-Fenstern mit Dreifach-Verglasung und zusätzlichen Lüftungsflügeln in Arbeitsräumen.

«Eine Bibliothek ist heute weit mehr als nur ein Haus für Bücher», sagt Peter Nussbaumer, Partner und Projektleiter bei Dietrich Untertrifaller Architekten, die den ausgeschriebenen Wettbewerb gemeinsam mit dem Röthiser Architekten Christian Schmölz gewonnen hatten. «Neue Medien, die zunehmende Digitalisierung unseres Alltags sowie die damit verbundene Veränderung unserer gesamten Lese- und Kommunikationskultur haben dazu geführt, dass eine Bibliothek heute eine Art öffentliches Wohnzimmer ist, in dem neugierige Menschen mit ähnlichen Zielen zusammenkommen und sich mal zurückgezogen in die Materie vertiefen, mal miteinander ins Gespräch kommen können.»

 

Bauweise: Tragwerk aus Stahlbeton und Stahlbeton-Verbundstützen. Zweischalige Fassade: Innen Kranz aus fächerartig angebrachten, raumhohen Holz-Aluminium-Fenstern mit Dreifachverglasung, Außenfassade als fixer Sonnenschutz in Form von abstrahierten Bücherwänden.

 

Ausführung Innenverglasung: Glas Marte.

 

GM GANZGLAS-ANLAGE